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Title: Gesundheitliche Beschwerden und Arbeitsfähigkeit bei Lehrern im deutsch-ukrainischen Vergleich
Authors: Thielmann, Beatrice
Hoffmann, T.
Zavgorodnij, Igor
Darius, S.
Böckelmann, Irina
Keywords: vorsorgemaßnahmen
lehrkräfte
arbeitsbelastung
gesundheit
alter
Issue Date: 2022
Publisher: DGAUM
Citation: Gesundheitliche Beschwerden und Arbeitsfähigkeit bei Lehrern im deutsch-ukrainischen Vergleich / B. Thielmann, T. Hoffmann, I. Zavgorodnii, S. Darius, I. Böckelmann // Kongressdokumentation zur 62 : Wissenschaftlichen Jahrestagung der DGAUM, Erfurt, 23–26 März 2022 / Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. – Jena, 2022. – S. 318–321.
Abstract: Zielsetzung: Arbeitsbedingte Belastungen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit im Lehrerberuf sind gut untersucht. Dagegen liegen nur wenige länderübergreifende Studien zu Lehrern vor. Ziel der Arbeit war es, gesundheitliche Beschwerden und die Arbeitsfähigkeit deutscher und ukrainischer Lehrer zu vergleichen. Methode: Es wurden insgesamt 442 Lehrer befragt (deutsche Stichprobe (D, n = 147, 89 % weiblich, mittleres Alter 48,1 ± 7,53 Jahre) und ukrainische Stichprobe (UA, n = 295, 96 % weiblich, 43,5±12,63 Jahre)). Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die Lehrer jeder Stichprobe in drei Altersgruppen (AG I < 45 Jahre, II 45 bis 54 Jahre, III > 54 Jahre) unterteilt. Es wurden Daten aus dem Beschwerdefragebogen (BFB) nach Höck & Hess 1975 [1] und dem Work Ability Index (WAI) nach Tuomi et al. 1998 [2] und Hasselhorn & Freude 2007 [3] erhoben. Ergebnisse: Die Berufsjahre und die zu leistenden Pflichtstunden unterschieden sich signifikant zwischen beiden Stichproben (p < 0,001). Deutsche Lehrkräfte waren länger berufstätig und lehren 3,5 Schulstunden länger. Auffällig war, dass deutsche Lehrer der AG III deutlich mehr Pflichtstunden aufweisen als die ukrainischen (D 24,2 ± 4,01, UA 16,8 ± 5,94, p < 0,001). Zum Erhebungszeitraum klagten beide Stichproben im Mittel über 13 psychische oder physische Beschwerden. Auch zwischen den Altersgruppen innerhalb der jeweiligen Stichproben fanden sich signifikante Unterschiede, jedoch nicht zwischen den Ländern. (D AG I/II p = 0,038; AG I/III p = 0,001; UA AG I/II p = 0,003). Deutsche Lehrer klagten z. B. signifikant mehr über Vergesslichkeit/Unkonzentriertheit und Brennen der Augen (je p < 0,001), dagegen ukrainische Lehrer signifikant mehr über Reizhusten/Stimmschwierigkeiten oder Sehstörungen (je p < 0,001). Erschöpfung/Müdigkeit kam etwa zu 80 % in beiden Stichproben vor. Die Arbeitsfähigkeit beider Stichproben ist mäßig und vergleichbar (D 34,7 ± 6,72 Punkte von 49 möglichen, UA 35,8 ± 5,4), wobei für jede Stichprobe eine Abnahme der Arbeitsfähigkeit im Alter zu beobachten war. Schlussfolgerungen: Mit zunehmenden Alter nehmen die psychischen und physischen Beschwerden in beiden Stichproben zu und die Arbeitsfähigkeit ab. Diese Beschwerden können sich auf Länderebene unterscheiden, weil bspw. in Deutschland eine arbeitsmedizinische Vorsorge von Lehrern, inkl. phoniatrisches Gutachten, besteht, aber nicht in der Ukraine. Empfehlenswert erscheinen Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention für alle, insbesondere aber für ältere Lehrer, gerade auch unter Berücksichtigung des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels, um die Arbeitsfähigkeit langjährig zu erhalten. Denkbar wäre z. B. eine Senkung des Stunden-Deputats oder der Klassengröße insbesondere für ältere Lehrer.
URI: http://repo.knmu.edu.ua/handle/123456789/31178
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